Experten für den Hoch-, Tief- und Ingenieurbau
Die Phasen der Leistungsabwicklung gemäß der HOAI: Das Akronym “HOAI” steht für die Honorarordnung für Architekten und Ingenieure, die die verschiedenen (Leistungs-) Phasen eines Bauprojekts sowie die resultierenden Honoraransprüche festlegt. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass wir nicht nach der HOAI abrechnen oder vollständige HOAI-Phasen anbieten, da dies auch die Übernahme der Gewährleistung/Haftung für die jeweils erbrachten HOAI-Phasen bedeuten würde. Für uns ist es vielmehr von Bedeutung, die einzelnen Leistungsphasen (LPH) zu verstehen, da unsere Kunden ihren Bedarf und die Freiberufler ihre bisherigen Tätigkeiten in Leistungsphasen ausdrücken.
Sowohl im Hoch- und Tiefbau als auch bei Bauvorhaben innerhalb der technischen Gebäudeausrüstung können folgende Phasen identifiziert werden:
Planung (LPH 1-5):
Umfasst alle Maßnahmen vor der eigentlichen Planung, einschließlich Gespräche mit dem Auftraggeber zur Klärung der Aufgabenstellung, Standortanalyse und Beratung zum gesamten Leistungsbedarf.
Enthält grobe Strichskizzen mit Erläuterungen. In dieser Phase werden auch erstmals die Genehmigungsbehörden kontaktiert. Eine grobe Kostenschätzung des Bauvorhabens wird anhand vorgegebener Parameter durchgeführt.
Umfasst die zeichnerische Erstellung eines fertigen Planungskonzepts mit allen festgelegten Komponenten. Dies geschieht häufig am Computer mit CAD-Programmen. Eine Kostenberechnung des Bauvorhabens erfolgt anhand der Entwurfsplanung. Gleichzeitig wird mit den Genehmigungsbehörden verhandelt, um die Planung genehmigt zu bekommen.
Beinhaltet alle Arbeiten zur Zusammenstellung eines Bauantrags mit dem Ziel der Erteilung einer Baugenehmigung. Der Bauantrag besteht aus der fertigen Entwurfsplanung, dem ausgefüllten Bauantragsformular, der Baubeschreibung, statischen Nachweisen, Wärmeschutznachweis, Brandschutznachweis und Baubeschreibung.
Die vorangegangene Entwurfs- bzw. Genehmigungsplanung wird so aufgearbeitet, dass das Bauvorhaben realisiert werden kann. Der Schwerpunkt liegt auf der Erstellung von Werkplänen in größeren Maßstäben, die detailgetreu alle erforderlichen Angaben für die Erstellung oder den Umbau des Bauwerks enthalten.
Vorbereitung, Ausschreibung und Vergabe (LPH 6-7):
Basierend auf der detaillierten Ausführungsplanung werden Mengen ermittelt, um die Leistungsverzeichnisse (LVs) zu erstellen. Diese enthalten die auszuführende Tätigkeit und die dazugehörigen Mengen. Die LVs werden in der Regel mit Excel oder ARRIBA erstellt.
Nach Erstellung der LVs werden die einzelnen Leistungen am Markt ausgeschrieben. Die Ausschreibungen müssen den Richtlinien der VOB entsprechen. Verschiedene ausführende Firmen bewerben sich um die Ausschreibung, wobei in der Regel die kostengünstigste den Auftrag erhält.
Ausführung des Bauvorhabens (LPH 8):
Nach Vergabe der Aufträge beginnt die Ausführung des Bauvorhabens. Auf der Baustelle überwacht ein Bauleiter des Auftraggebers die Arbeiten der ausführenden Firmen. Diese haben ebenfalls eigene Bauleiter, deren Aufgabe es ist, sicherzustellen, dass die eigenen Mitarbeiter ihre Arbeit korrekt ausführen und Termine sowie Kosten eingehalten werden. Der Bauleiter ist in der Regel täglich Vollzeit auf der Baustelle, während der Bauüberwacher dies meist nur 1-2 Tage zur Kontrolle tut.
Objektbetreuung und Dokumentation (LPH 9):
Nach Abschluss des Bauvorhabens oder einzelner Bauabschnitte erfolgt die Abnahme durch den Auftraggeber. Hierbei wird ein spezialisierter Claimmanager eingesetzt, der die erbrachten Leistungen auf mögliche Mängel überprüft und etwaige Defizite dokumentiert. Im Anschluss wird eine Mängelliste erstellt, die auch Fristen zur Beseitigung der Mängel beinhaltet. Diese Liste wird der ausführenden Firma übergeben.
Die ausführende Firma wiederum beauftragt ebenfalls einen Claimmanager, um die vorgebrachten Vorwürfe zu entkräften oder die Schuld dem Auftraggeber zuzuschieben. Dies geschieht mitunter mit dem Argument, dass die Leistungsverzeichnisse seitens des Auftraggebers nicht korrekt erstellt wurden. In diesem Stadium des Claimmanagements werden potenzielle Konflikte zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer aufgedeckt und versucht, durch die entsprechenden Claimmanager zu klären und zu lösen.
Bauwesen/Civil Engineering:
Der Bereich des Bauwesens, auch als “Civil Engineering” bekannt, umfasst weitreichende Maßnahmen, die sich mit der Konzeptionierung, Planung, Berechnung und Errichtung von unterschiedlichen Bauwerken befassen. Hierzu gehören nicht nur Gebäude im Hochbau, sondern auch Verkehrsanlagen im Tiefbau, Wasserwege im Wasserbau sowie die Konstruktion von Brücken im Bereich des konstruktiven Ingenieurbaus.
Im Hochbau werden komplexe Strukturen wie Wohn- und Geschäftsgebäude geplant und errichtet. Hierbei sind sowohl architektonische als auch strukturelle Aspekte von großer Bedeutung, um funktionale und ästhetisch ansprechende Bauwerke zu schaffen. Zusätzlich zu den traditionellen Bauweisen gewinnen nachhaltige Baupraktiken und energieeffiziente Konzepte im Hochbau zunehmend an Bedeutung.
Im Tiefbau konzentriert sich das Bauwesen auf die Gestaltung von Verkehrsinfrastrukturen, wie Straßen, Brücken und Tunnel, sowie auf den Wasserbau, der sich mit Kanälen und Wasserwegen befasst. Hierbei stehen Fragen der Stabilität, Tragfähigkeit und Langlebigkeit im Vordergrund. Die Planung von Verkehrswegen erfordert eine detaillierte Kenntnis der Verkehrsflüsse und eine effiziente Nutzung des vorhandenen Raums.
Darüber hinaus spielt der konstruktive Ingenieurbau eine zentrale Rolle im Bauwesen, insbesondere wenn es um die Konzeption und Umsetzung von Brücken geht. Dieser Bereich erfordert präzise Ingenieurberechnungen, Materialkenntnisse und strukturelle Analysen, um sicherzustellen, dass Brücken sowohl den Lasten als auch den Sicherheitsstandards gerecht werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Bauwesen in seinen verschiedenen Fachgebieten einen umfassenden Ansatz verfolgt, um sicherzustellen, dass die gebauten Strukturen nicht nur funktional, sondern auch sicher, nachhaltig und ästhetisch ansprechend sind.